Am Anfang steht die Immobilienwahl
Immobilien sind teuer aber nicht immer so wertstabil, wie gemeinhin angenommen wird. Deshalb ist bei der Immobilienwahl einiges zu bedenken. Fällt die Entscheidung für den Immobilienkauf, stellt sich die Frage nach der Region, der Lage, dem Immobilientyp, den rechtlichen Ausgestaltungen und diversen häufig nicht bedachten Begleitumständen.
Für alle, die noch unschlüssig und auf der Suche nach Hilfestellungen für die Entscheidungsfindung sind, geben wir nachstehend einige Denkanstöße zur Immobilienwahl.
Auch für diejenigen, die bereits entschlossen sind oder eine Immobilie ihr Eigen nennen, bieten wir nachstehend und unter den nachfolgenden Menüpunkten Spartipps und Wissenswertes rund um die Immobilie, deren Finanzierung und Unterhaltung.
Sind Sie ein Stadtmensch oder ein Landei?
Planen auch Sie die Veränderung Ihres Lebensraums? Kaufen oder bauen Sie nur dann eine wertvolle Immobilie zur Selbstnutzung, wenn Sie sicher sind, sich in dem neu gewählten Lebensraum wohlzufühlen! Die kurzfristige Korrektur wird Sie nämlich viel Geld kosten. Ziehen Sie stattdessen zunächst in Erwägung, eine schöne Immobilie in der favorierten Region zu mieten. Ein zweiter Umzug ist deutlich billiger als ein Fehlkauf!
Wichtige Entscheidungen bei der Auswahl der Region.
Aber hüten Sie sich davor, in einem solchen Landstrich einen Neubau zu errichten! Ganz egal, wie günstig Ihnen die Baugrundstücke angeboten werden. Der günstige Grundstückserwerb wird sie keinesfalls vor großem Kapitalverlust bewahren.
Kauf oder Miete?
Neubau einer Immobilie?
Ich rate Bauherren dringend davon ab, Eigenleistungen zu erbringen. Während der Bauphase erlebt jeder Bauherr Katastrophen. Die Lösung auftretender Probleme kostet Zeit; haben Sie diese nicht, sind Sie am Ende mit dem Ergebnis nicht zufrieden.
Der Neubau ist die mit großem Abstand teuerste Weise, Immobilieneigentum zu erwerben. Kein Bauherr kommt mit dem ursprünglich geplanten Budget zurecht. Entweder werden wichtige Dinge bei der Kalkulation vergessen, oder während der Bauphase wird bei Auswahl der Materialien insbesondere für den Innenausbau geklotzt. Wenn das das Budget noch nicht sprengte, schaffen es die Kosten für die Erstellung der Außenanlagen und Nebengebäude.
Denken Sie bei der Kalkulation an die Straßenbaubeiträge, die Kanalbaubeiträge, Beiträge für die Oberflächenentwässerung, die Anschlusskosten auf dem eigenen Grundstück, die Gründungskosten, sowie die Kosten für die Erstellung der Außen- und Nebenanlagen.
Kauf einer gebrauchten Immobilie?
Immobilien kosten immer viel Geld; die Kosten für die sachkundige Hilfe fallen dabei gar nicht ins Gewicht. Sie benötigen ja kein formelles Gutachten, sondern lediglich die Sicherheit, vom Anbieter bzw. dessen Makler nicht hinter die Fichte geführt zu werden. Ich stehe stets – auch kurzfristig – für derartige formlose Begutachtungen gern zur Verfügung. Für Beratungsdienstleistungen – gleich welcher Art – berechne ich nur 119,00 € incl. Umsatzsteuer je Stunde ggfls. zuzüglich anfallender Fahrtkosten.
Beim Kauf einer gebrauchten Immobilie sparen Sie zunächst beim Kaufpreis sowie den Kaufnebenkosten, und über die Jahre Zinsen wegen des geringeren Fremdkapitals. Häufig so gut wie geschenkt bekommen Sie die Hausanschlüsse, die Außenanlagen, Nebengebäude, Einfriedungen, Gartenpflanzen und so fort. Das insgesamt macht zumeist das „Schnäppchen“ aus.
Glauben Sie, dass das derzeit günstige Zinsniveau genutzt werden sollte?
Die Immobilienpreise sind nachfragebedingt in den zurückliegenden Jahren stark gestiegen. Das wird sich meines Erachtens nicht so fortsetzen. Bei steigendem Zinsniveau muss – wie in den 80er Jahren mit einem Überangebot, Notverkäufen und einer Zwangsversteigerungswelle gerechnet werden. Haben Sie dann keine wirtschaftlichen Reserven, wird Sie dieser Strudel mitreißen.
Reizt Sie ein Prestigeobjekt oder möchten Sie günstig wohnen?
Der Traum vom freistehenden Einfamilienhaus.
Doppelhaus oder Reihenhaus als kostengünstigere Alternative?
Deshalb rege ich bei Diskussionen zu diesem Thema stets an, alternativ den Erwerb einer entsprechend großen Eigentumswohnung zu erwägen. Liegt diese unterm Dach eines Mehrfamilienwohnhauses, wohnen Sie mehr für sich als in einem Doppel- oder Reihenhaus.
Was spricht für bzw. gegen eine Eigentumswohnung?
Ein großer Nachteil ist, dass einem nur ein Bruchteil der Immobilie gehört und man sich stets mit den weiteren Miteigentümern abstimmen muss. Um die Verwaltung der Immobilie kümmert sich zwar der WEG-Verwalter, der die grundlegenden Dinge zu regeln versucht, das löst aber in der Regel nicht alle Probleme.
Schon beim Erwerb der Eigentumswohnung ist Vorsicht geboten! Viele Fragen sind zu klären: Wie ist der Zustand der Bausubstanz? Wie hoch sind die Rücklagen für Instandhaltungsinvestitionen? Wer sind die weiteren Miteigentümer? Sind diese solvent und können diese im Falle einer erforderlichen Sonderumlage zahlen? Wie ist die Wohnkultur im Haus und der Zusammenhalt in der Eigentümergemeinschaft? Wie gut arbeitet die Verwaltung? Klären Sie diese Fragen nicht, ist der Erwerb der Eigentumswohnung ein Glücksspiel mit unbekannten Karten.